Rollenbahnen und ihre verschiedenen Antriebstechniken
Rollenbahnen beziehungsweise Rollenförderer sind aus dem industriellen Arbeitsalltag nicht wegzudenken und erfüllen wichtige Aufgaben im Bereich der innerbetrieblichen Logistik. Zu den Hauptanwendungen gehören die Sortierung von Gütern, die Verteilung von Waren auf verschiedene Stationen sowie die Lagerung und Kommissionierung von Produkten.
Zu den wesentlichen Vorteilen einer Rollenbahn gehört vor allem die Reduzierung von Arbeitskosten und Zeitaufwand. Dank der Automatisierung von Logistik- und Sortierungsprozessen kann kostbare Arbeitszeit an anderer Stelle verwendet werden. Da die räumlichen Bedingungen und die zu transportierenden Güter in jedem Betrieb unterschiedlich sind, legen wir bei unseren Fördersystemen großen Wert auf eine individuelle Fertigung, die optimal auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten ist.
Hinsichtlich der zum Einsatz kommenden Antriebstechnik sollten jedoch im Vorfeld des Kaufs Vor- und Nachteile gründlich gegeneinander abgewogen werden. Tangentialantriebe und Antriebe per Kettenkreise stellen zwei beliebte Antriebsmöglichkeiten für Förderanlagen dar. Beide Varianten bieten je nach Anwendungszweck Vor- und Nachteile, die im Folgenden evaluiert werden.
Bei einem Tangentialantrieb kann die Rollenbahn als Festantrieb mit Stahl- bzw. Kunststoffkettenrädern oder über spezielle Kunststoffkettenräder mit Gleitbuchse für den Staubetrieb ausgeführt werden. Während beim Festantrieb eine feste (verschweißte oder gepresste) Verbindung zwischen Rohr und Kettenrad vorliegt, sorgt sonst die Gleitbuchse für die erforderliche Friktion (Stauantrieb) zwischen Rohr und Kettenrad.
Zu den Vorteilen des Tangentialantriebs gehören vor allem die variabel wählbare Teilung sowie die leichte Montage und Demontage der Tragrollen. Demgegenüber stehen jedoch eine unangenehme Geräuschentwicklung bei höheren Geschwindigkeiten, hoher Verschleiß, geringe Tragkraft und ein vergleichsweise hoher Aufwand zur Instandhaltung und Wartung der Einzelkette.
So funktionieren Rollenbahnen
Rollenbahnen werden von uns mittels individueller Fertigung schnell an die räumlichen Bedingungen angepasst. Die Förderer bestehen je nach Anwendung aus zylindrischen oder in Kurven aus konischen Rollen, die per Drehbewegung Güter transportieren. Die Gesamtlänge der Bahn sowie die Art und vor allem das Gewicht der zu transportierenden Ware haben Einfluss auf die Entscheidung, ob ein Tangentialantrieb oder Kettenkreise eingesetzt werden sollten.
Der Tangentialantrieb
Das wichtigste Merkmal eines Tangentialantriebs ist die Förderung des gesamten Transportgutes mit nur einer einzigen Kette, der tangentialen Antriebskette (1). Je nach Gewicht der zu fördernden Ware muss die Antriebskette also sehr hohe Belastungen bewältigen. Die triebstockverzahnten Kettenräder (2) greifen dabei mit je 1 bis 2 Zähnen in die Antriebskette, welche von einem für industrielle Anwendungen geeigneten Drehstrommotor (5) angetrieben wird. Über zwei Umlenkräder (3) lässt sich in der sogenannten Omega-Station zur besseren Kraftübertragung ein Umschlingungswinkel des Antriebskettenrads (4) von mehr als 180 ° realisieren. Aufgrund der Länge der nach DIN 8187 gefertigten Einfachrollenkette ist im Ober- und Untertrum der Einsatz eines Kettenführungsprofils (6) aus Kunststoff erforderlich. Die Richtungsänderung an den Enden der Rollenbahn wird jeweils über ein weiteres Kettenrad (7) realisiert.
Bei einem Tangentialantrieb kann die Rollenbahn als Festantrieb mit Stahl- bzw. Kunststoffkettenrädern oder über spezielle Kunststoffkettenräder mit Gleitbuchse für den Staubetrieb ausgeführt werden. Während beim Festantrieb eine feste (verschweißte oder gepresste) Verbindung zwischen Rohr und Kettenrad vorliegt, sorgt sonst die Gleitbuchse für die erforderliche Friktion (Stauantrieb) zwischen Rohr und Kettenrad.
Zu den Vorteilen des Tangentialantriebs gehören vor allem die variabel wählbare Teilung sowie die leichte Montage und Demontage der Tragrollen. Demgegenüber stehen jedoch eine unangenehme Geräuschentwicklung bei höheren Geschwindigkeiten, hoher Verschleiß, geringe Tragkraft und ein vergleichsweise hoher Aufwand zur Instandhaltung und Wartung der Einzelkette.
Antrieb über Kettenkreise und Doppelkettenräder
Beim Antrieb der Rollenbahn über sogenannte Kettenkreise können dank des Einsatzes mehrerer Einzelketten deutlich höhere Tragleistungen realisiert werden. Der wesentliche Unterschied im Vergleich zum Tangentialantrieb ist, dass die Kraftübertragung von Rolle zu Rolle erfolgt. Das heißt, dass alle Rollen über Doppelkettenräder verfügen, die Kräfte aufnehmen und an die nächste Rolle weitergeben. Die jeweils zwischen zwei Rollen angebrachten Kettenkreise (1) sind also relativ kurz und benötigen keine Führungskonstruktion wie beim Tangentialantrieb. Die aufgrund der Kettenlänge sehr viel geringere Belastung der Kettenglieder ermöglicht eine signifikant höhere Tragkraft.
Die ebenfalls von einem Drehstromgetriebemotor (4) aufgebrachte Antriebskraft wird zunächst auf das Antriebskettenrad (3) übertragen, welches je nach Konstruktion als Einfach- oder Doppelkettenrad ausgeführt wird. Position und Lage des auf einer Station angebrachten Motors können je nach räumlichen Bedingungen variiert werden. Das Antriebskettenrad treibt zu beiden Seiten je ein Doppelkettenrad (2) an, welches die Kräfte dann auf den folgenden Kettenkreis überträgt. Mithilfe dieser Technik lassen sich alle Rollen der Bahn per einzelnem Kettenkreis antreiben, die dadurch möglichen Umschlingungswinkel von rund 180 ° zwischen den jeweiligen Kettenrädern ermöglichen einen hohen Wirkungsgrad, da mindestens 50 % der Zähne in die Ketten greifen.
Des Weiteren profitieren unsere Kunden von einer ausgeglichenen Lastverteilung und geringem Wartungsaufwand. Der Antrieb kann sehr flexibel positioniert und auch nach oben versetzt werden, um niedrige Bauhöhen zu ermöglichen.
Fazit
Bei anspruchsvollen Förderaufgaben sollten Unternehmen im Zweifelsfall immer auf einen Antrieb mit Kettenkreisen setzen. Diese Antriebsart bietet nicht nur hinsichtlich der Kraftübertragung weitreichende Vorteile gegenüber einem Tangentialantrieb. Lediglich die etwas leichtere Montage und Demontage der Rollen sowie die variabel wählbare Rollenteilung spricht für den Einsatz einer Einzelkette.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften der beiden Antriebsvarianten:
Tangentialantrieb | Antrieb über Kettenkreise |
---|---|
+ Frei wählbare Rollenteilung | - Etwas höherer Montageaufwand |
+ Leichte Montage und Demontage | + Transport sehr schwerer Güter |
- Hoher Verschleiß | + Geringer Verschleiß |
- Hoher Wartungsaufwand | + Geringer Wartungsaufwand |
- Mindestbauhöhe | + Geringe Bauhöhe möglich |
- Schlechte Lastverteilung, da nur ca. 15 % des Kettenrades belastet werden | + Hoher Wirkungsgrad |
+ Gute Lastverteilung, da 50 % des Kettenrades belastet wird |